Nordöstlich der alten Universitätsstadt Gießen liegt das Busecker Tal, heute in der Mitte des Bundeslandes Hessen. Seine Bewohner waren zumeist kleine Bauern und dörfliche Handwerker.

Sie gelangten nur zu bescheidenem Wohlstand, was sich auch in Ihrer Tracht ausdrückte. Zum anderen lässt sich die Schmucklosigkeit und Schlichtheit der Kleidung auch auf einen starken Einfluss der evangelischen Religion zurückführen. Je näher ein Dorf zur nächsten Stadt lag, um so eher wurde auch die Tracht aufgegeben. Zuerst suchten und fanden die Männer Arbeit in den Städten und passten sich in ihrer Kleidung den städtischen Gewohnheiten an.

Viele Mädchen gingen bei einer Familie in Stellung und wurden von ihren Herrschaften städtisch eingekleidet. Da es in fast allen Dörfern Zigarrenfabriken gab, konnten die Frauen im Dorf arbeiten und so konnten sie der Tracht länger treu bleiben.

Die Kindergruppe trägt die Kirmes- und Fastnachtstracht. Für die Mädchen bestehend aus einem roten Rock, der den verheirateten Frauen nur noch als Unterrock dient, darunter eine knielange Unterhose. Das schwarze Leibchen ist verziert mit einem goldenen Rand und unter dem Leibchen wird ein langes weißes Leinenhemd getragen. Die Schürze ist ebenfalls weiß und mit weißer Häkelspitze abgesetzt.

Die erwachsenen Tänzer und Tänzerinnen tragen die Festtagstracht. Wie oben bereits erwähnt dient der Rote Rock den älteren Frauen als Unterrock. Darüber wird ein Rock in dunklen, gedeckten Farben getragen. Die Schürze gleicht den Farben des Rockes. Wie auch bei den Kindern wird die Tracht durch die lange Unterhose, das Hemd und ein Leibchen komplettiert. Einziger Unterschied ist die goldene Verzierung am Leibchen der Kinder.

Zudem kommt noch ein seidenes Halstuch, natürlich passend zu den Farben des Rockes, der Schürze und des Leibchens.

Eigentlich gehört zu der Tracht auch noch eine regionaltypische weiße Spitzenhaube, die allerdings von unserer Gruppe nur zu ganz besonderen Anlässe getragen wird.

Auch die Tracht der Jungen und Männer ist sehr schlicht gehalten. Sie tragen eine schwarze Hose und dazu ein weißes Hemd.

Während die Jungen noch bunte Hosenträger tragen, werden diese im Erwachsenenalter durch bestickte ersetzt und von einer schwarzen Weste bedeckt. Was bedeutet, dass auch das rote Halstuch nur im Jungenalter getragen wird.

Als kleiner Farbtupfer tragen die Männer noch einen Schlips frablich passend zur Tracht ihrer Frau.